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Unsere beiden Rostkappenpapgeien "Hänsel" und "Gretel" (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Vor 11 Jahren wurden in der Voliere zwei Rostkappenpapageien abgeben. Diese zwei Kobolde haben mich von Anfang an fasziniert mit ihrer neugierigen und verspielten Art. Sie sehen so flauschig liebenswürdig aus wie Teddybären mit Flügel. Ich gab ihnen die Namen Hänsel & Gretel, aber Max & Moritz hätten besser zu ihren Streichen gepasst.

Aber aufgepasst diese Papageienart hat es in sich. Die Vorbesitzer haben die Vögel abgeben, weil die Kobolde ihnen in der Wohnung die Dachbalken anknabberten wie Termiten.

Hätte ich nicht aufgepasst wäre die Voliere nur noch Schutt und Asche. Vor ihren Schnäbeln ist nichts sicher. So haben die Papageien bei den Stromkabeln die Ummantelung abgeknabbert, bis die Kupferdrähte freigelegt waren. Wie durch ein Wunder ist Hänsel und Gretel dabei nicht „gegrillt“ worden. Ich habe sie dann in eine Aussenvoliere verlegt, damit die Volièrenbesucher sie bewundern können. Nur leider bekamen die Besucher die Rostkappenpapageien kaum zu Gesicht, da die zwei lieber die Innenvoliere bearbeiteten.

Unsere Rostkappenpapgeien "Hänsel" und "Gretel" (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Einmal jagten sie mir einen grossen Schrecken ein. Ich war am Füttern in ihrer Voliere und fand keinen der beiden Vögel. Das Abteil war leer und es war total ruhig bei den lauten Gesellen. Da sah ich ein grosses Loch in der Holzwand klaffen und weiter unten noch ein kleines Loch, von wo aus mich ein Auge beobachtete. Jetzt war klar, dass die beiden in der Wand steckten. Nach einigen Malen an die Wand klopfen, kletterten sie zum Glück wieder selber aus der Wand heraus. Nun sind sie seit einigen Jahren in der Voliere hinter dem Gebäude, dass ist ausbruchsicher und gut übersehbar.

Die Wesenszüge der Rostkappenpapageien sind nicht zu unterschätzen. Sie sind unerschrocken und furchtlos, ganz konkret heisst das, sie lassen sich auch vom grössten Papageien nicht einschüchtern, ganz so wie Hobbits oder Zwerge. Sie umzingeln ihr Opfer und greifen es von zwei Seiten an, bis es in die Flucht geschlagen ist.

Es ist von Vorteil wenn man von Anfang an ein harmonierendes Paar kauft. Diese Papageien können  sehr aggressiv sein gegenüber Eindringlingen in ihrem Revier. Da kann es schon vorkommen, wenn nicht aufgepasst wird, dass es Mord und Totschlag gibt. Aber haben sich zwei gefunden sind sie unzertrennlich.

Unsere Rostkappenpapgeien "Hänsel" und "Gretel" (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Herkunft, Lebensraum

Herkunftskarte

Rostkappenpapageien gehören zu den Weissbauchpapageien von denen es nur zwei Arten gibt, Rostkappen- und Grünzügelpapageien. Sie kommen in den Regenwäldern im Amazonas vor. Sie leben in den Baumkronen der Urwaldriesen. Der Rostkappenpapagei kann nicht gut fliegen, aber umso besser klettern. Hänsel & Gretel sind manchmal rechte Bruchpiloten.
Mit ihrem schrillen und lauten Schreien durchstreifen sie in Familienverbänden oder kleine Schwärmen ihr Territorium. Die Vögel halte sich immer in der Nähe von Gewässern auf, da sie gerne Baden.
Wie bei allen Bewohner vom Amazonas ob Mensch oder Tier wird durch die Abholzung des Regenwaldes die Lebensgrundlage entzogen. Der Rostkappenpapagei ist im Washingtoner-Abkommen Anhang II aufgeführt.

Form, Grösse

Rostkappenpapagei (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Der Papagei ist 23 cm lang und wiegt etwa 160g. Bei guter Haltung können sie gerne 30 Jahre alt werden. Auffällig ist ihre Färbung: Grüne Flügel, ein weisser Bauch, dazu gelbe Federn an den Beinchen und an der Kehle. Das rostrote Gefieder am Kopf und Nacken, hat ihnen wohl ihren deutschen Namen eingetragen.

Futter

Hänsel & Gretel sind richtige Gourmets. Sie fressen am liebsten Früchte quer durch den ganzen Früchtegarten( Äpfel, Kiwi, Orangen, Beeren...) aber auch das Gemüsebeet verachten sie auch nicht (Peperoni, Rüebli. Frischen Mais...).
Dazu darf natürlich eine Papageienkörnermischung nicht fehlen.

Rostkappenpapagei (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Text und Fotos: P. und R. Gantenbein