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Ich bin „Goldi“ ein Goldfasan und bin mit meinem goldenen Schopf der wunderbar zu meinem leuchtend-roten Kleid passt, einer der schönsten Fasane überhaupt. Meine Dame heisst „Gulda“, sie kleidet sich allerdings lieber in etwas dezenterem Braun.

Goldfasan Hahn (Foto: P. Gantenbein, 2012)
Goldfasan Henne (Foto: P. Gantenbein, 2012)

Herkunft

Wir sind Hühnervögel aus der Familie der Fasanenartigen und nein, wir sind keine Zuchtform wie viele Menschen vielleicht glauben, sondern stammen aus dem mittleren China. Unser natürlicher Lebensraum sind die Bergdschungel in diesem Gebiet. Wir sind in gebirgigen Höhen bis von 2500 m über Meer anzutreffen. Englische Forschungsreisende konnten natürlich die Finger nicht von uns lassen. Sie waren wohl von unserer Schönheit so überwältigt, dass sie einige von uns nach England entführt haben. Dort hat es uns allerdings so gut gefallen, dass wir uns inzwischen in Wales und auch im südlichen Schottland eingebürgert haben. Soviel zum Thema Biodiversität.

Herkunftsgebiet

Lebensraum

In der Freiheit leben wir in Wäldern, wo wir uns gut verstecken können. Offene Flächen behagen uns nicht so sehr und sind auch viel zu gefährlich. In den Wäldern gibt es auch gute Bäume auf denen wir in einer Höhe von etwa 3,5 Metern in Sicherheit übernachten können. Die Menschen nennen dieses Verhalten „aufbaumen“. Die Höhe unserer Schlafäste ist natürlich kein Problem, da wir im Gegensatz zu vielen anderen Hühnervögeln recht gut fliegen können.

Goldfasan (Foto: P. Gantenbein, 2012)

Peter, der Chef der Voliere, hat Gulda und mir sozusagen das Leben gerettet, indem er uns hier in Seebach ein so schönes Plätzchen gegeben hat. Mit den verschiedenen Enten und den Beos, die mit uns unser neues Zuhause teilen, haben wir uns schon gut angefreundet. Wir sind von Natur aus recht friedlich und fühlen uns hier pudelwohl.

Futter

In der Voliere lieben wir ganz besonders den Salat, den wir jeden Tag frisch zubereitet bekommen.
Dazu gibt es leckere Körner und ab und zu werden wir sogar mit Mehlwürmern verwöhnt.
Zum Dank singe ich für Peter gern immer wieder mal mein Lied.

Balzruf

Aussehen

Von Kopf bis Schwanz bin ich fast einen Meter lang, wobei ich gebe es zu, der grösste Teil meiner Länge meine schönen Schwanzfedern ausmachen. „Gulda“ ist deutlich kleiner als ich und auch nicht so bunt, dafür kann sie sich in Bäumen und Gebüschen viel besser verstecken. Sogar in der Voliere findet man „Gulda“ manchmal nur schwer, so gut ist die Tarnung. Das ist für das Brüten ziemlich wichtig, damit sie sich in dieser Zeit nicht dauernd verteidigen muss. Allerdings finde ich, dass Goldfasanen-Damen ziemlich anspruchsvoll sind, wenn sie sich ihren Partner aussuchen. Die Hähne müssen sich während der Balzzeit sehr anstrengen und ihrer Auserwählten in aller Form den Hof machen. Dies natürlich im prächtigsten Federkleid. Und damit noch nicht genug, es gibt ja auch noch Rivalen, die verscheucht werden müssen. Dies alles bringt auch den sportlichsten Hahn ausser Puste.

Goldfasan (Foto: P. Gantenbein, 2012)

In unserem Herkunftsland China sind wir das Symbol für Schönheit, Wohlstand und Glück. Die Europäer haben weniger Sinn für solche Symbolik, dafür bezeichnen sie manchmal hohe Militärs als „Goldfasane“ wenn sie sich mit pompösen Uniformen und vielen Orden brüsten.

Text, Fotos und Film: P. und R. Gantenbein