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Mandarinenten-Erpel (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Herkunft und Lebensraum

Mandarinenten sind bei uns als Ziergeflügel sehr beliebt und bekannt, nur schon wegen ihrem farbenfrohen Gefieder. Sie sind in jedem Ententeich ein Blickfang. Beim Balzen hat sich schon manches Kind über die „ Rülpser“ des Erpels amüsiert, es kann sehr laut zu und her gehen. In ihrer ursprünglichen Heimat in Nordostchina, dem Armurgebiet und Japan sind sie inzwischen aber leider so selten geworden, dass ihr Bestand dort als gefährdet ist. Dies als Folge der Zerstörung ihres Lebensraumes.

Herkunftsgebiet in Nordostchina

Da die klimatischen Bedingungen bei uns für Mandarinenten geeignet sind, wurde immer wieder versucht diese schönen Enten bei uns anzusiedeln um so ihrer Ausrottung entgegenzuwirken. Erste Versuche dazu wurden bereits um 1900 in Deutschland gemacht. Inzwischen wird der Bestand in Europa auf etwa 7'000 Brutpaare geschätzt. Das sind mehr, als es in ihrer eigentlichen Heimat noch gibt. Die Mandarinenten wurden aber nicht nur in Europa ausgewildert sondern fast überall auf der Welt und damit konnte diese Tierart „gerettet“ werden und gilt gemäss IUCN über die ganze Welt gesehen nicht mehr als gefährdet.

Mandarinenten-Erpel (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Der bevorzugte Lebensraum von Mandarinenten sind Binnengewässer am liebsten mitten in einem Wald. Ihre Bruthöhle suchen sich die scheuen Tiere in Bäumen. Sie können bis zu 9 m hoch liegen. In einem Film über Mandarinenten wurden Zeitlupenaufnahmen von Sprung der Entenküken aus der Baumhöhle gezeigt. Die Küken springen mit einer Selbstverständlichkeit vom Baum, als ob sie genau wissen, dass ihnen nichts passieren kann. Da die Küken federleicht sind werden sind, werden sie nicht beim freien Fall nicht immer schneller. Der Körper der Küken ist noch total elastisch. Bei den Aufnahmen sah man, wie beim Aufprall das Küken wie ein Tennisball zusammen gedrückt wird, wieder in die Luft geschleudert wird um schliesslich völlig unbeschadet auf den Beinen landet. Als wäre das alles nichts wuseln die Kleinen sofort davon ihrer Mutter nach.

Ausser während der Mauser, während der sie etwa 1 Monat lang flugunfähig sind, sind Mandarinenten ausgezeichnete Flieger, die geschickt zwischen den Bäumen und Zweigen hindurch manövrieren können. Zudem können sie mit ihren Krallen auch Bestens in den Ästen herumklettern.

Form, Grösse

Mandarinenten werden etwa 45 cm lang und sind damit unter den Entenvögeln etwa mittelgross. Sie haben ein metallisch glänzendes Gefieder und einen verhältnismässig grossen Kopf. Erpel erkennt man leicht am grünschimmernden Kopf, seinem braunen „Backenbart“ und vor allem an den orangen Flügelfedern die wie Segel aufgestellt sind.

Mandarinenten-Weibchen (Foto: P. Gantenbein, 2013)
Mandarinenten-Erpel (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Wie so oft in der Vogelwelt ist das Weibchen wesentlich unauffälliger als das Männchen. Damit ist sie dafür perfekt getarnt während der Brutzeit.

Futter

Im Gegensatz zu anderen Entenarten und obwohl sie zu den Schwimmenten gehören, suchen sich Mandarinenten ihre Nahrung vor allem an Land in Form von Würmern, Insekten, Gräser und Sämereien. Speziell ist dabei, dass sie auch grosse Samen wie Buchecker und Eicheln als Ganzes unzerkaut verschlucken können. Daneben werden aber beim Schwimmen auch Wasserinsekten und sogar kleine Fische nicht verschmäht.

Mandarinenten-Weibchen (Foto: P. Gantenbein, 2013)
Mandarinenten-Weibchen (Foto: P. Gantenbein, 2013)

Text und Fotos: P. und R. Gantenbein