Zum Inhalt springen
Ausgefärbte Gouldamadine (Foto: P. Gantenbein, 2012)

Die kleinen, bunten Farbtupfer im Exotengehege sind Gouldamadinen. Sie fallen vor allem durch ihr auffällig gefärbtes Gefieder auf. Ihr Gesang ist ein leises perlendes Zwitschern, dass in einer Tonhöhe beginnt, die für das menschliche Ohr schon nicht mehr hörbar ist. So bekommen wir Menschen meist nur noch den Schluss ihres Gesangs zu hören.

Der Tiermaler John Gould hat die Tiere während seiner Australienreise 1838-1840 entdeckt und dann später auch wissenschaftlich beschrieben. Er nannte sie zu Ehren seiner Frau „Lady Goulds Amadine“

Die Gouldamadinen gehören zur Familie der Prachtfinken. Ihr wissenschaftlicher Name lautet „Chloebia gouldiae

Form, Grösse

Gouldamadinen sind sehr farbenprächtig. Auffällig ist das lila Brustgefieder und der leuchtend gelbe Bauch. Das Kopfgefieder kann unterschiedlich gefärbt sein, zum Beispiel schwarz, gelb oder auch leuchtend rot.

Dieses unterschiedlich gefärbte Kopfgefieder kommt auch in der Natur vor und in einem Schwarm können durchaus auch unterschiedliche Variationen vorkommen.

Die Körperlänge beträgt nur etwa 11 cm. dazu kommen noch die beiden mittleren Schwanzfedern die wie feine Spiesse enden.

Jungtiere sind bis zu ihrer ersten Mauser noch unauffällig gefärbt, erst danach bekommen sie ihr farbenprächtiges Gefieder.

Noch unscheinbares Jungtier (Foto: P. Gantenbein, 2012)

Gouldamadine als Ziervogel

1887 wurden die ersten lebenden Gouldamadinen nach England gebracht. Dort stiessen sie rasch auf grosses Interesse bei Züchtern und Ziervogelhaltern. Bis in die 30-er Jahre stammten aber trotzdem nahezu alle Tiere aus Importen aus Australien. Dort wurden die Vögel an den Wasserstellen mit grossen Netzen gefangen und über den Südosten von Australien nach Europa und Nordamerika verschifft. Gemäss einer Schätzung kamen dabei auf jeden Prachtfinken der das erste Gefangenschaftsjahr überlebte, 300-400 Vögel die beim Fang oder dem anschliessenden Transport verstarben.

Inzwischen sind die schönen Tiere in ihrer Heimat leider selten geworden und deshalb von der IUCN als „stark gefährdet“ eingestuft.
Seit dem 1. Januar 1960 gilt ein umfassendes Ausfuhrverbot für alle australischen Tiere. Seit diesem Zeitpunkt stammen die als Ziervögel gehaltenen Tiere aus Zuchten.

Futter

In ihrer Heimat ernähren sich Gouldamadinen von Sämereien und kleinen Insekten wie zum Beispiel Termiten, Weichkäfer und keinen Spinnen.
Ersatz dafür ist in der Voliere getrocknetes Insektenfutter, Eifutter und eine Körnermischung mit Hirse.

Gouldamadine mit schwarzem Kopfgefieder (Foto: P. Gantenbein, 2012)
Links: Junge Gouldamadine noch nicht ganz ausgefärbt, Rechts: Gouldamadine mit rotem Kopfgefieder (Foto: P. Gantenbein, 2012)

Herkunft und Lebensraum

Gouldamadinen kommen im Norden von Australien bis zum 19. Breitengrad vor. Nur die Regenwälder auf Kap York meiden sie. Innerhalb ihres Gebietes unternehmen sie weite Wanderungen. So sind sie während der Brutzeit in den Savannen anzutreffen und ausserhalb der Brutzeit in den küstennahen Gebieten, da während dieser Zeit nur dort ausreichend Nahrung zu finden ist. Die Wanderungen beginnen mit dem Ende der Regenzeit, sobald das Nahrungsangebot knapp wird. Wenn der Schwarm weiterzieht kann es auch vorkommen, dass Gelege oder sogar Nestlinge im Stich gelassen werden.

Gouldamadinen lieben die hohen Temperaturen im Norden Australiens. Sie sind auch noch sehr lebhaft wenn es über 35 oC ist und geniessen ausgedehnte Sonnenbäder.

Text und Fotos: P. und R. Gantenbein